
Die Kurmainzische Statthalterei ist eine barocke, dreigeschossige Vierflügelanlage um einen Innenhof und stammt aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Sie liegt an der Ecke Regierungs- und Meister-Eckehart-Straße im Zentrum von Erfurt. Zwischen 1699 und 1802 war die Anlage Sitz der kurmainzischen Statthalter, die von hier aus im Auftrag des Fürsterzbischofs von Mainz die Stadt Erfurt verwalteten. Während des Erfurter Fürstenkongresses zwischen dem 27. September und dem 14. Oktober 1808 wohnte und arbeitete Napoléon Bonaparte in der Statthalterei und lernte dabei unter anderem Johann Wolfgang von Goethe kennen. Unter den Preußen wurde die Anlage in ein Verwaltungsgebäude mit Büros umgebaut und diente zwischen 1816 und 1933 als Gouvernementsgebäude, in dem der preußische Regierungspräsident des Regierungsbezirks Erfurt saß. Anschließend war das Gebäude bis 1940 Dienststelle der Geheimen Staatspolizei (Gestapo). In der DDR befand sich zwischen 1954 und 1992 in der Statthalterei die Verwaltung des Kreises Erfurt-Land. Nach der Neubildung des Bundeslandes Thüringen 1990 und intensiven Sanierungsarbeiten, beherbergt die Statthalterei seit 1994 die Thüringer Staatskanzlei und den Sitz des Ministerpräsidenten.